71. PLATONS STIEFKINDER

(67: Plato’s Stepchildren)

22. 11. 1968 (NBC), 25. 4. 1988 (Sat.1)

 

Parmen: Liam Sullivan (Frank Engelhardt)

Philana: Barbara Babcock

Alexander: Michael Dunn (Michael Habeck)

Dionyd: Derek Partridge (Claus Ringer)

Heraklitus: Ted Scott (Michael Rüth)

Dt. Bearbeitung: Wolfgang Schick

 

Dr. McCoy beamt mit Kirk und Spock auf den Planeten Platonius, um dem schwerkranken Herrscher Parmen zu helfen. Die Platonier, deren Heimatplanet vor langer Zeit zur Nova wurde, sind das Resultat eines Eugenikprogramms, das ihr Leben verlängert hat. Jeder der 38 Bewohner ist über 2000 Jahre alt. Sie alle beherrschen die Telekinese und sind von unglaublicher Arroganz. Einmal kuriert befindet Parmen, dass er auch künftig einen Arzt auf Platonius bräuchte. Als McCoy sich weigert zu bleiben, wird das Trio zum Opfer der telekinetischen Kräfte Parmens und seines größenwahnsinnigen Hofstaats. Um McCoy umzustimmen, erlaubt man sich einige derbe Scherze mit Kirk und Spock: So muss Spock auf der Harfe spielen und singen, Kirk muss sich selbst ohrfeigen und Gedichte aufsagen. Parmen holt außerdem noch Uhura und Schwester Chapel nach Platonius und inszeniert ein peinliches Schauspiel, in dessen Verlauf Kirk und Spock gezwungen werden, die Damen zu küssen. Mit Hilfe des kleinwüchsigen Hofnarren Alexander entdeckt McCoy, dass die Platonier ihre Fähigkeiten der Substanz Kironid verdanken, die sie zusammen mit der Nahrung aufnehmen. Die Enterprise-Leute verabreichen sich selbst eine hohe Dosis, so dass sie schließlich den Spieß umdrehen können. Nachdem Parmen Besserung gelobt hat, verlässt man den ungastlichen Planeten. Alexander schließt sich ihnen an.

 

Titel:

Der deutsche Titel ist korrekt, auch wenn einige behaupten mögen, dass es Plato und nicht Platon heißt. Der Unterschied kommt nur daher, dass im Englischen die lateinische Bezeichnung üblich ist, und im Deutschen die griechische.

 

Synchronisation:

So albern die Handlung dieser Folge auch ist, so exakt ist hier auch die Übersetzung geraten. Mit Ausnahme der Verse und Lieder, die man natürlich im Deutschen ein wenig geändert hat, gehört diese Episode zu den originalgetreuesten.

 

Ich möchte jedoch kurz auf die Texte eingehen, die Kirk rezitiert:

Ich bin dein Sklave, ich weiß es wohl / dass ich dem König gehorchen soll. / Wir tun alles, was du willst / was du uns befiehlst. / Ich wache über deine Wünsche / Zu jeder Zeit, zu jeder Stund‘ / tust du mir deinen Willen kund / Ich bin dir Untertan / wie das Schiff dem Steuermann.“

 

Hier das Original:

„Being your slave, what should I do but tend / upon the hours and times of your desire? / I have no precious time at all to spend / no services to do till you require.”

(ÜB: „Als dein Sklave was geziemt sich mir anderes / als mich jederzeit deinen Bedürfnissen zu fügen? / Meine Zeit gehört nur dir allein / Ich warte nur, bis Du mich rufst, um dir zu dienen.“)

 

Die deutsche Version ist in der Synchro zweimal zu hören, nämlich auch als Kirk und Spock im Original dies von sich geben:

I’m Tweedledee, he’s Tweedledum / two spacemen marching to a drum / We slithe among the mimsy toves / and gyre amidst the borogoves.“

(ÜB: „Ich bin Tweedledee, er ist Tweedledum / Zwei Raumfahrer, die im Trommeltakt marschieren / Wir glassen zwischen elumpen Wieben / und rottern durch den Pluckerwank.)

Tweedledee und Tweedledum sind Figuren aus Lewis Carrolls Erzählung „Through the Looking-Glass“, der Fortsetzung von „Alice im Wunderland“. Der zweite Teil benutzt Worte aus der ersten Strophe des Gedichts „Jabberwocky“, das darin vorkommt:

 

Twas brilling, and the slithy toves / did gyre and gimble in the wabe; / All mimsy were the borogoves / and the mome raths outgrabe.

(ÜB: Verdaustig war‘s, und glasse Wieben / rotterten gorkicht im Gemank; / Gar elump war der Pluckerwank / und die gabben Schweisel frieben)

 

Es handelt sich um ein Nonsensgedicht, das nur aus erfundenen Worten besteht, und, wie der gleichnamige Film mit Monty-Python-Star Michael Palin, vom Kampf gegen ein Ungeheuer erzählt. Die Übersetzung hält sich an die deutsche Version von Carrols Buch.

 

Später singt Spock:

„Sie trinken aus diesem Kelch diesen köstlichen Wein / Er macht das Blut so feurig und rein / Sie trinken bis zur Neige das köstliche Nass / und kennen nur Liebe und keinen Hass.

Mit freundlichen Worten und zärtlichen Küssen / wirst du den werbenden Jüngling erhören müssen / Er liebt und umarmt dich in mondheller Nacht / und wenn am Morgen die Sonne wieder lacht / seid ewig vereint ihr von der Liebe Macht.“

 

Hier das Original dazu:

„Take care, young ladies, and value your wine / watch from the young men and their velvet crime / Deeply they swallow from your finest cakes / And swiftly begun leaving bitter drags.

With smiling myrrh’s and their tender touch / the man offers little and asks for so much / He laughs in the breathless excitement of night / and leaves with your treasure in cold morning light.”

 

Philana behauptet in der deutschen Fassung, sie sei 2600 Jahre alt. Im Original sind es 2300 Jahre.

Spock siezt Alexander im Gegensatz zu McCoy und Kirk.

Kironide“ wurde einfach deutsch ausgesprochen. Einmal wird es im Plural benutzt („die Kironiden“).

 

An einer Stelle ist Spock in der deutschen Fassung herrlich ironisch: „Wir wären also drei gegen achtunddreißig. Das müssten wir schaffen!“ Das Original bringt diese Pointe nicht.

 

Sonstige Änderungen:

Gastauftritte bekannter Synchronsprecher:

Alexander wird von Michael Habeck, der Synchronstimme von Oliver Hardy, gesprochen.

 

Videoversion:

Zur Titeleinblendung fror man die untere Hälfte des Bildes ein, die tatsächlich fast stillsteht, so dass dies kaum auffällt. Die Videoversion orientiert sich am Original und nennt „Platos Stiefkinder“ als Titel.

Das Cover dieser Folge trug erstmals eine Nummerierung auf dem Rücken, da die Händler eine eindeutige Kennzeichnung der Tapes verlangt hatten. Unter http://www.startrek.mainhattan.de kann man sich jedoch passende Aufkleber herunterladen, um die klobigen Zahlen zu kaschieren.