15. Ein Planet genannt erde

(55: Assignment: Earth)

29. 3. 1968 (NBC), 2. 9. 1972 (ZDF)

 

Gary Seven (DV: Felix Sevenrock): Robert Lansing (Helmo Kindermann)

Roberta Lincoln: Teri Garr (Heidi Treutler)

Cromwell: Don Keefer (Leo Bardischewski)

Col. Jack Neswig: Morgan Jones (Harry Kalenberg)

Sicherheitschef Green: Paul Baxley (Michael Brennicke)

Lautsprecherstimme: Fred Maire

Dt. Bearbeitung: G.G. Hoffmann

 

Die Enterprise, die absichtlich ins Jahr 1968 zurückgereist ist, um die näheren Umstände eines Raketenunglücks zu untersuchen, fängt versehentlich den Transporterstrahl des Humanoiden Gary Seven auf, der behauptet auf dem Weg zur Erde zu sein, um den Start einer SDI-Station zu verhindern. Aufgrund fehlender Beweise lässt ihn Kirk verhaften, doch Seven schafft es dank seiner übermenschlichen Fähigkeiten auszubrechen, und sich auf die Erde zu beamen. Mit Hilfe seines eigenen Transportersystems dringt er nach Cape Canaveral vor und beginnt mit der Sabotage der Trägerrakete. Ein Eingreifen der Enterprise-Crew verhindert jedoch, dass er seine Arbeit vollenden kann. Die Rakete startet, gerät außer Kontrolle und stürzt mit scharfen Sprengköpfen an Bord auf die Erde zu. Seven schafft es in letzter Sekunde, Kirk für seine Mission zu gewinnen und bringt die Rakete in exakt der Höhe zur Explosion, wo sie laut Aufzeichnungen detonieren sollte.

 

Titel:

Der deutsche Titel ist wieder recht phantasielos, weist aber darauf hin, daß diesmal die Erde und kein fremder Planet im Mittelpunkt steht.

Der Originaltitel (ÜB: „Auftrag: Erde“)  bezieht sich auf Gary Seven und seine Mission. Gleichzeitig hätte er der Titel einer nie realisierten Serie um den Geheimagenten sein sollen.

 

Fehlende Szenen:

1994 wieder eingesetzt:

 

Synchronisation:

Diese Folge zeigte leider, dass die Handlung von Star Trek scheinbar zu hoch für gewisse Leute ist. Zwar wurde hier nicht der gesamte Sinn verdreht, aber einige „Übersetzungen“ beweisen, dass hier wieder einmal Mr. Inkompetent am Werk war.

 

Wenn Seven am Ende der Folge zu Protokoll gibt, dass er seinen Auftrag trotz der Einmischung der Enterprise erfüllen konnte, widerspricht ihm Spock in der Originalfassung, und sagt: „We did not interfere. Rather, the Enterprise was simply part of what was supposed to happen on this day in 1969.“  (ÜB: „Wir haben uns nicht eingemischt. Die Enterprise war vielmehr ein Teil dessen, was heute im Jahr 1969 geschehen sollte.“) Spocks Aussage bekräftigt die Theorie, wonach jemand, der in die Vergangenheit reist, die Zukunft nicht verändern kann, da seine Anwesenheit dort ein fester Bestandteil der Geschichte ist.

Die deutsche Fassung lautet dagegen: „Die Tatsache, dass sich die Enterprise auf einer Um­laufbahn um die Erde befand, beweist doch, dass wir ähnliche Motive hatten.“ Dieser Satz suggeriert, dass die Enterprise-Crew genau wie Seven die Aufgabe hatte, die Erde der Vergangenheit zu retten, was natürlich falsch ist. Die Enterprise sollte lediglich untersuchen, was es mit der Explosion der Rakete auf sich hatte. Kirk bestätigt dies einen Satz später sogar in der deutschen Fassung.

 

Der Name des Agenten Gary Seven wurde in „Felix Sevenrock“ geändert. Dies war ein Insidergag des Dialogbuchautors zu „Ehren“ des Aufnahmeleiters , der tatsächlich Felix Siebenrock hieß.

 

Dann gibt Kirk im Anfangslogbuch eine Sternzeit an, obwohl die Folge in der Originalfassung kein stardate hat, was auch logisch ist, da sich die Enterprise zu Be­ginn bereits im Jahr 1969 befindet.

 

Aus Sevens Kollege agent 347 wurde in der deutschen Fassung „Agent 4712“. Der Grund dafür liegt in einem Witz, den man nicht mal mitbekommt: Als Miss Lincoln die Wohung betritt, fragt Seven nach dem Aufent­haltsort von „Agent 4712“ (Originalfassung: 347). Sie antwortet, er sei „vielleicht bei 4711“ (Originalfassung: 348). Da sie die Ziffern einzeln spricht („vier-sieben-eins-eins“), versteht man nicht, dass letzteres der Name eines bekannten Kölner Parfumherstellers ist.... (Ich gebe zu, das ist weit hergeholt. Da die Nummern des anderen verschollenen Agenten und die von Seven selbst aber beibehalten wurden, ist dies die einzig logische Erklärung.)

 

Als Seven im Transporterraum das erste Mal Wi­derstand leistet, versucht Spock erfolglos seinen Nackengriff anzuwenden. Die Szene ist sehr kurz und schwer zu erkennen, was aber nichts macht, da Kirk in dem folgenden Logbucheintrag darauf hinweist. Dieser Hinweis fehlt aber in der deutschen Fassung.

 

Als Kirk und Spock in Sevens Wohnung von der Polizei überrascht werden, ruft Kirk die Enter­prise, und befielt, ihn und Spock zurück zu beamen. Er fügt hinzu: „Wide scan, Scotty, we’ll be moving!“ (ÜB: „Großräumig abtasten, wir sind in Bewegung.“) Da diese Worte in der deutschen Fassung fehlen, versteht man nicht, warum die Polizisten mit nach oben gebeamt werden.

 

Es taucht hier zum ersten Mal der Wortlaut des Vulkan-Grußes „Live long and prosper!“  (ÜB: „Lebe lange und erfolgreich!“) auf. Er wird hier relativ wörtlich mit „Viel Glück und ein langes Leben“ übersetzt.

 

Das verzwickte Wort override taucht hier auch wieder auf: Als sich Seven wegbeamen will, sagt Kirk: „Try to override!“ In der deutschen Fassung lautet die Zeile: „Schalten Sie das Transportersystem aus!“, was in diesem speziellen Fall sogar den Sinn trifft.

 

Der Transporterstrahl heißt hier „Trägerstrahl“. (So wurde bisher der Traktorstrahl auch immer ge­nannt.)

 

Die Darstellerin von Miss Lincoln wird im deut­schen Abspann Terr Garr genannt, obwohl sie Teri Garr heißt.

 

Die Lautsprecherstimme im Kontrollzentrum ist in der Originalfassung wieder einmal die von Scotty alias James Doohan, was (natürlich) nicht übernommen wurde.

 

Gert-Günther Hoffmann scheint bei der Synchronisation dieser (und auch der folgenden Episode) erkältet gewesen zu sein. Seine Stimme klingt irgendwie belegt.

 

Sonstige Änderungen:

Videoversion:

Um den englischen Titelschriftzug zu kaschieren, fror man das Bild teilweise ein, was hier überhaupt nicht auffällt.

Außerdem setzte man die Episodencredits (à Glossar) wieder ein, so dass man auch in der deutschen Fassung endlich den Namen des Schauspielers Robert Lansing (s.o.) erfährt. Die Stelle, in der Kirk den Sicherheitsdienst ruft, musste mangels Synchronspur geschnitten werden. Man setzte die Hintergrundmusik einfach neu ein und ließ sie über den Schnittpunkt hinweg laufen.