60. DER WOLF IM SCHAFSPELZ

(36: Wolf in the Fold)

22. 12. 1967 (NBC), 8. 2. 1988 (Sat1.)

 

Hengist: John Fiedler (Hans-Jürgen Diedrich)

Jaris: Charles Maculay (Hartmut Reck)

Morla: Charles Dierkop (Berno von Cramm)

Bordcomputer: Majel Barrett (Kerstin De Ahna)

Dt. Bearbeitung: Wolfgang Schick

 

Auf dem Vergnügungsplaneten Argelius wird Scotty des Mordes an einer jungen Animierdame beschuldigt. Obwohl er mit der Tatwaffe in der Hand gefunden wird, kann er sich an nichts erinnern. Präfekt Jaris übergibt die Untersuchung an den Regional-Administrator Hengist. Bald kommt es zu zwei weiteren Bluttaten, und wieder fällt der Verdacht auf den Chefingenieur. Eines der Opfer ist Jaris‘ Frau Sybo, die durch eine Séance hinter die Identität des Mörders kommen wollte. An Bord der Enterprise stellt sich Scotty einem Lügendetektortest, den er mit Bravour besteht. Ein Vergleich von Sybos letzten Worten mit der Computerbibliothek ergibt, dass der wahre Mörder ein körperloses Wesen ist, das von der Todesangst seiner Opfer lebt und von anderen Besitz ergreifen kann. Da gibt sich Hengist als dieses Wesen zu erkennen. Es verlässt dessen Körper und flieht in den Schiffscomputer. Es gelingt Spock jedoch, den Computer auf ein unlösbares mathematisches Problem zu fixieren, und die Kreatur daraus zu vertreiben. Währenddessen wurde der Besatzung von McCoy ein starkes Beruhigungsmittel verabreicht. Das Wesen sucht erneut in Hengists Körper Zuflucht, kann aber rechtzeitig in der Weltraum gebeamt werden, wo es aus Mangel an Nahrung zu Grunde gehen muss.

 

Titel:

Der Originaltitel heißt richtig übersetzt „Der Wolf im Pferch“. Der deutsche Titel ist falsch. Hier sieht man wieder, dass Titel und Dialoge selten von der selben Person übersetzt werden. Spock spricht nämlich in der Folge richtigerweise von einem „Wolf im Schafstall“.

 

Synchronisation:    

Diesmal ging es der Vorgeschichte von Mister Scott an den Kragen. Laut deutscher Fassung ist Scotty wegen einer unglücklichen Liebe auf die Enterprise gekommen und hat dies bis jetzt nicht verkraftet. Daher befürchtet Kirk, der Chefingenieur könne ein Frauenhasser sein.

In Wirklichkeit sagt McCoy zu Kirk im Teaser: „The explosion that threw Scotty against the bulkhead was caused by a woman.“ (ÜB: „Die Explosion, bei der Scotty gegen das Schott geschleudert wurde, war von einer Frau ausgelöst worden.“)

 

Außerdem fällt in der Anfangsszene auf, dass Kirk von McCoy gesiezt wird, was er eigentlich nur in ganz offiziellen Fällen tut. Doch hier befinden sich die beiden im Urlaub!

 

Dafür wird Scotty hier von Kirk geduzt, denn er sagt bei der Vorstellung von Kara:  „Dies ist Kara von Argelius. Sei nett zu ihr!“ (Der völlig überflüssige Zusatz fehlt in der Originalfassung.)

 

In einer Szene ruft Kirk Spock auf der Enterprise und verlangt, einen Techniker mit Psychotrikorder. Nach einem Schnitt ist Spock zu sehen, der eine Datenkassette aus der Lehne des Kommandosessels herausnimmt. Dann sagt er: „In Ordnung, Captain, das mache ich.“ Wozu hat er wohl die Kassette gewechselt, wird sich der deutsche Zuschauer hierbei fragen. Ganz einfach! Kirk hat im Original noch Koordinaten durchgegeben, und Spock hat sie auf der Kassette aufgezeichnet.

 

Die Verhör-Szene auf der Enterprise ist recht gut gelungen. Unnötig verändert wurde jedoch Spocks Anfrage an den Computer nach dem Wort „Redjac“. Als die erste Suche negativ ist, verlangt Spock in der deutschen Fassung einen zweiten Versuch, da das Wort doch „bestimmt gespeichert“ sei. Und plötzlich findet der Computer einen Eintrag.

 

Der Grund für die Nachlässigkeit des Computers liegt an Spocks eigentlicher Anweisung. Im Original verlangt er nämlich zuerst nur eine Suche im Linguistik-Speicher. Als dort nichts gefunden wird, befiehlt er, auch alle anderen Datenbanken mit einzubeziehen.

 

Einer der Kosenamen für das fremde Wesen, Kesla, wurde in der deutschen Fassung in „Dscheslak“ geändert.

 

Nett gemacht sind die Szenen, in welchen allen Crewmitgliedern Beruhigungsmittel verabreicht werden und diese high davon werden. Doch am Schluss der Folge hat man es in der deutschen Fassung wieder übertrieben. McCoy murmelt plötzlich irgendwas von „Auf in den Kampf Torero“ und Kirk stimmt ihm zu mit den Worten „Steuermann an die Wacht!“.

 

Sonstige Änderungen:

Gastauftritte bekannter Synchronsprecher:

Seltenen Besuch gab es hier von dem Schauspieler und Kabarettisten Hans-Jürgen Diedrich, der lange Zeit Mitglied der Münchner Lach- und Schießgesellschaft war.

 

Videoversion:

Hier wurde zur Titeleinblendung der untere Bildausschnitt eingefroren. Hier erscheint in der deutschen Fassung nur der Titel, die Episodencredits (Autor, Regisseur) fehlen. Dafür fällt der Trick nicht auf. Von der Musik kann man das leider nicht behaupten. Da Sat.1 die Auftakt-Fanfare später beginnen ließ, die Videoversion davor aber wie üblich den Ton der Originalfassung einfügte, ertönt die selbe Musik in der Videofassung zweimal kurz hintereinander.