14. DER DRESSIERTE HERRSCHer

(41: I, Mudd)

3. 11. 1967 (NBC), 26. 8. 1972 (ZDF)

 

Harry Mudd: Roger C. Carmel (Klaus Miedel)

Norman: Richard Tatro (Holger Hagen)

Lt. Rowe: Mike Howden (Michael Brennicke)

Alice 118: Rhae Andrece (Eva Kinsky)

Alice 1: Alyce Andrece (Heidi Treutler)

Stella Mudd: Kay Elliot (Ingeborg Lapsien)

Dt. Bearbeitung: G.G. Hoffmann

 

Norman, ein neues Besatzungsmitglied, das sich als humanoider Android erweist, übernimmt gewaltsam die Enterprise und befiehlt Kurs auf einen unbekannten Planeten, der von dem Gauner Harry Mudd regiert wird. Die einzigen Bewohner des Planeten sind fast ausschließlich weibliche, äußerst dienstbeflissene Androiden. Mudd plante eigentlich, die Enterprise-Crew hier auszusetzen und mit dem Schiff den Planeten zu verlassen, auf dem er seit langem festsaß. Inzwischen fühlen sich die Androiden allerdings aufgrund von Mudds schlechtem Beispiel berufen, die Galaxie zu überfluten und die Menschen zu „heilen“. So muss Mudd wohl oder übel mit der Enterprise-Crew zusammenarbeiten. Durch extrem unlogisches Verhalten treibt man Mudds ehemalige Dienerschaft in einen elektronischen Kollaps. Die Crew kehrt aufs Schiff zurück und lässt Mudd mit einer Androidenserie seiner quengelnden Ehefrau Stella zurück, vor der er ebenfalls geflohen war.

 

Titel:

Der deutsche Titel bezieht sich auf Mudds Bemerkung, hin­ter jedem großen Mann stehe eine Frau, die ihn dressiert.

Der Originaltitel (ÜB: „Ich, Mudd“) dagegen ist eine Anspielung auf „Ich, Claudius, Kaiser und Gott“. Eine zweite Analogie besteht zu Isaac Asimovs berühmten Buch I, Robot, in dem es ebenfalls um Androiden geht und wo zum ersten Mal die drei „Robotergesetze“ vorgestellt wurden.

 

Fehlende Szenen:

Auch diese Folge wurde in der gekürzten Fassung belassen.

 

Synchronisation:

Dies ist im Original die zweite Folge, in der Harry Mudd auftaucht. Kirk kennt ihn aus Mudd’s Women (Die Frauen des Mr. Mudd [40]), eine Folge die erst Sat.1 gezeigt hat. Die Affäre auf Rigel XII wird aber  sogar in der deutschen Fassung erwähnt.

 

Man könnte glauben, die lockeren Dialoge ge­gen Ende der Folge seien wieder ein Produkt der deutschen Syn­chronisation. Tatsächlich entsprechen sie aber diesmal weit­gehend dem Original!

 

Die Geschichte dagegen, die Mudd Kirk in der deutschen Fassung erzählt, ist ein wenig anders als in der englischen Fassung. Danach hatte Mudd zu hohe Ausgaben und hat deswegen „ein paar Raumschiffe verscho­ben".

In der Originalfassung sagt er, dass er den Denebianern das Patent einer vulkanischen Treibstoff-Erfindung verkaufen wollte, diese aber die Vulkanier informiert hätten. Daraufhin wurde Mudd wegen Betrugs zum Tode verurteilt.

 

Man erfährt in der deutschen Fassung nicht, dass Mudd dem Planeten sei­nen Namen „gegeben“ hat.

 

Schlecht übersetzt ist die Szene im Teaser, als auf der Brüc­ke die Kursänderung bemerkt wird: In der Originalfassung ruft Kirk so­fort den Hilfskontrollraum (in dieser Folge heißt er „zweiter Steuerraum“), und befiehlt auch den Sicherheits­dienst dort­hin („Intruder alert, auxiliary control room, deck eight“ - ÜB: „Alarm! Eindringling im Hilfskontrollraum, Deck 8!“), als sich keiner meldet. Darauf sagt Sulu: „Auxiliary control is on total override!“ (ÜB: „Hilfskontrollraum hat die gesamte Steuerung übernommen!“) Kirk befiehlt: „Cut to emergency manual monitor! I want that override to be broken.“ (ÜB: „Lösen Sie das manuelle Notfallprotokoll aus. Wir müssen die Kontrolle wiedererlangen.“)

In der deutschen Fassung sagt Kirk über Intercom: „An alle! Wir schalten um auf Notsteuerung. Jordan, was ist denn los bei euch da un­ten?“ (Wenn Kirk eine allgemeine Durchsage macht, wa­rum spricht er dann direkt den Techniker aus dem Hilfskontrollraum an?) Dem Sicherheitsdienst befiehlt Kirk nur, „mal nachzusehen“. (Merkwürdigerweise weiß der Sicher­heitschef sofort, wo er nachsehen soll.) Dann meldet Sulu: „Die Notsteuerung spielt auch völlig verrückt, da geht alles drunter und drüber!“ (vgl. Originalfassung) und Kirk befielt: „Versuchen Sie’s nochmal, wir müssen unbedingt auf alten Kurs!“ (Warum sollte die Steuerung bei wiederholten Versuchen anders reagieren?)

Als kurz darauf Spock hereinkommt, fragt ihn Kirk, „ob er diese Fahrt ins Blaue veranlasst habe.“ Als Kirk den Maschi­nenraum ruft, sagt er: „Habt ihr da unten Tomaten auf den Ohren? Scotty, verdammt noch mal, geht doch mal ans Rohr!“

 

Origineller sind stattdessen die Änderungen in der Schlussszene, in der es den Androiden an den Kragen geht. Als die Crew ihre Gefangenschaft „feiert“, ruft Scotty McCoy zu: „Du spielst ‘ne Oktave zu hoch!“ Als Kirk Chekov „Hab acht“-Stellung befiehlt, antwortet dieser: „Halb neun!“

 

Spock nennt Kirk „Mutter“, und Mudd „Onkel Mudd“. Leider macht die Crew in der deutschen Fassung kein Pfeifgeräusch, als sie Scotty mit dem Finger „erschießt“.

 

Schlecht besetzt wurden die Stimmen der weiblichen Roboter. Die Androidinnen aus einer Serie sollten doch wohl zumindest ähnliche Stimmen haben! Stattdessen hat jede Alice eine andere Stimme, und eine spricht dazu noch mit sächsischem Akzent!

 

Die Androidinnen der Alice-Serie wurden von eineiigen Zwillingen gespielt. Im Abspann (englisch und deutsch) tauchen sie als Alice #1-250 und Alice #251-500 auf, in einer Szene stehen jedoch zum Bespiel Alice 3 und Alice 11 direkt nebeneinander.

 

Sonstige Änderungen:

 

Videoversion:

Hier fügte man zur Titeleinblendung den korrekten Hintergrund aus der Originalfassung ein. Der englische Titel wurde dabei mit einem schwarzen Kasten verdeckt. Außerdem fällt auf, dass beide Anführungszeichen unten sind.