7. EPIGONEN

(47: A Piece of the Action)

12. 1. 1968 (NBC), 8. 7. 1972 (ZDF)

 

Bela Okmyx: Anthony Caruso (Günter Sauer)

Jojo Krako: Victor Tayback (Klaus Höhne)

Kalo: Lee Delano (Erich Ebert)

Zabo: Steve Marlo (Berno von Cramm)

Dt. Bearbeitung: Helmut Harun

 

Die Enterprise erreicht den Planeten Sigma Iotia II, der einhundert Jahre lang keinen Kontakt mit Erdenschiffen hatte. Den letzten Besuch machte damals die Horizon, deren Crew ein Buch über das Bandenwesen in Chicago zurückließ, welches von der Bevölkerung als Leitfaden für ihr Gesellschaftssystem fehlinterpretiert wurde. So herrschen über den Planeten heute mehrere Gangstersyndikate. Um den entstandenen Schaden zu beheben, versuchen Kirk und Spock die Gangsterbosse zum Umdenken zu bewegen. Diese jedoch sind nur an den Waffen der Föderation interessiert und halten daher das Landeteam als Geiseln fest. Erst als Kirk und Spock selbst Gangstermethoden anwenden, finden sie endlich Gehör. Kirk bestimmt, dass ein oberster Boss gewählt wird, dem alle anderen unterstehen. Die Föderation wird künftig einmal jährlich vorbeikommen, um ihren Anteil am Gewinn zu kassieren. Auf der Enterprise stellt McCoy fest, dass er seinen Kommunikator auf dem Planeten vergessen hat. Demnach wird die Föderation beim nächsten Besuch wiederum auf eine veränderte Kultur treffen.

 

Titel:

Der deutsche Titel trifft zwar den Sinn, ist aber eher etwas für „Hätten Sie’s gewusst ?“: „Epigonen“ sind „Nachahmer ohne eigene Schöpferkraft“. Der Begriff stammt aus der griechi­schen Mythologie und wird heute meistens in der Literatur  benutzt. Da der Großteil der Zuschauer nicht im Lexikon nachschlagen wird, ist der Titel etwas unglücklich gewählt. Der Originaltitel (ÜB: etwa „Ein Stück vom Kuchen“) bezieht sich auf den kleinen Jungen, der als Gegenleistung für das Ablenken der Wachen vor Krakos Haus „a piece of the action“ fordert. (Die Szene fehlt in der deutschen Fassung!)

Ab dieser Episode wurden die Episodentitel mit etwas größeren Buchstaben als bis­her eingeblendet.

 

Fehlende Szenen:

1994 wieder eingesetzt:

 

Synchronisation:

Die wie gewohnt flapsigen Dialoge, die auch hier nicht von den üblichen Autoren stammen, passten hier auf jeden Fall hervorragend. Vor allem der Gangster-Jargon wurde recht überzeugend ins Deutsche übertragen.

 

Sehr gut z.B. folgende Zeilen:

BELA: „Nobody helps nobody but himself.“ (wörtl. ÜB: „Keiner hilft niemand, außer sich selbst.“)

SPOCK: „You’re making a double negative“ (ÜB: „Das war eine doppelte Verneinung.“)

Die deutschen Fassung klingt so:

BELA: „Ich brauche niemand, der mir hilft.“ 

SPOCK: „Darf ich Sie korri­gieren, es heißt niemanden.“

 

Ebenfalls passend: Die Phaser, im Original als „heater“ bezeichnet, werden auf deutsch „Schießeisen“ genannt.

Anders als in der Originalfassung redet auch Scotty mit Gangster-Jargon, was die Szene, in der Kirk codierte Meldungen ans Schiff durchgibt, auf deutsch noch lustiger macht.

 

Leider wurden manche Dinge völlig überflüssigerweise  verändert. So wurde aus Sigma Iotia II schlicht „Iota“, von Beta Antares IV blieb nur „Antares“, und die letzte Karte beim Fizzbin hieß (abgesehen von weiteren „Regeländerungen“) nicht „cronk“, sondern „Zock“.

 

Dann erklärt Kirk in der deutschen Fassung nur, dass er einen ober­sten Boss ernennen will. Dass es Bela ist, mit Krako als Ad­jutant, erfährt man nur in der Originalfassung.

 

Der kleine Junge, der Krakos Wache ablenkt, tut dies in der deutschen Fassung  „von selbst“ (KIRK: „Was besseres konnte uns gar nicht passie­ren.“). In der Originalfassung lässt er sich von Kirk dazu anstiften, nach­dem dieser ihm „a piece of the action“ versprochen hat. Kirk wiederholt diese Worte kurze Zeit später noch einmal. In der deutschen Fassung sagt er sattdessen „Chicago ist schön!“, was für den Jungen keinen Sinn geben kann. Woher soll er denn wissen, was „Chicago“ ist?

 

Krako wird penetranterweise immer „Krake“ gennant, obwohl der Name im Abspann richtig geschrieben ist.

Belas Nachname wird dagegen richtigerweise „Okmyx“ ausgesprochen. Im Original nennen ihn alle „Oxmyx“. Dass „Okmyx“ richtig ist, sieht man an dem Poster in Krakos Büro, auf welchem der Name zu lesen ist.)

Der „sub-space“ wurde hier das erste Mal erwähnt und (wie meistens) mit „Hyperraum“ übersetzt. Obwohl beides natürlich Erfindungen sind, gibt es einen Unterschied: Der „Hyperraum“ ist im Science-Fiction-Genre normalerweise das Medium, in dem sich Raumschiffe befinden, die mit Überlichtgeschwindigkeit fliegen. Der „Subraum“ dagegen ist in STAR TREK eine Art Abkürzung durch Raum und Zeit. Die Serie unterscheidet im Original durchaus zwischen Hyperraum und Subraum, im Deutschen jedoch nicht.

 

Die Schlussszene auf der Enterprise nimmt in der deutschen Fassung einen anderen Verlauf. Als McCoy erzählt, dass er seinen Kommunikator vegessen habe, sagt Spock, dass die Iotanier das Gerät sicher auseinandernehmen und dabei den „Transtator“ entdecken würden, der Schlüssel zur gesamten Föderations-Technologie („Transtator“ entspricht übrigens dem Original. Er hat nichts mit dem „translator“ zu tun). Darauf entgegnet Kirk: „Den Transtator hab ich doch längst kassiert. Ja, Köpfchen muss man haben!“

In der Originalfassung sagt Kirk: „That upsets the whole percentage! In a few years the Ioatians may demand a piece of our action! (ÜB: „Das bringt die ganze Aufteilung durcheinander! In ein paar Jahren verlangen die Iotanier womöglich ein Stück von unserem Kuchen.“)

 

 

Auch diesmal wurde an einigen Stellen gesprochen, wo in der Originalfassung nichts zu hören ist:

 

Sonstige Änderungen:

 

Videoversion:

Zur deutschen Titeleinblendung wurde das Hintergrundbild kurz eingefroren.