12. DIE UNSICHTBARE FALLE

(58: The Enterprise Incident)

27. 9. 1968 (NBC), 12. 8. 1972 (ZDF)

 

Romulanische Kommandantin:  Joanne Linville (Renate Pichler)

Subcommander Tal: Jack Donner (Manfred Andrae)

Wächter: Mike Howden (Michael Gahr)

Tals Adjutant: Richard Compton (Michael Brennicke)

Dt. Bearbeitung: Helmut Harun

 

Scheinbar wider besseres Wissen steuert ein völlig übermüdeter Kirk die Enterprise in die neutrale Zone, wo sie prompt von drei aus dem Nichts auftauchenden Romulaner-Schiffen gestellt wird. Kirk behauptet, ein Navigationsfehler habe die Enterprise hierher gebracht. Spock stellt den Fall jedoch klar, um die Föderation nicht aufgrund von Kirks eigenmächtigem Handeln in Misskredit zu bringen. Außer sich vor Wut greift Kirk Spock an, der sich instinktiv mit dem vulkanischen Todesgriff zur Wehr setzt. Kirks Leichnam wird auf die Enterprise gebracht, wo sich alles als abgekartetes Spiel erweist. Der völlig gesunde Kirk lässt sich zum Romulaner umoperieren, beamt auf das romulanische Flaggschiff und stiehlt dessen Tarnvorrichtung, die Raumschiffe unsichtbar macht. Spock, der inzwischen zur Ablenkung die romulanische Kommandantin umgarnt hat, wird zurück gebeamt und mit Hilfe des gestohlenen Tarnschirms kann die Enterprise entkommen.

 

Titel:

Es ist unklar, worauf sich der deutsche Titel bezieht. Es wäre unlogisch, wenn damit die romulanischen Schiffe gemeint wären, da nicht sie der Enterprise eine Falle stellen. Viel­mehr stellten Kirk und Spock den Romulanern eine „unsichtbare Falle“, wobei sich „unsichtbar“ offenbar gar nicht auf die Tarnvorrichtung bezieht. (Eine „sichtbare“ Falle wäre ja keine Falle mehr!)

Der Originaltitel (ÜB: „Der Enterprise-Zwischen­fall“) be­schreibt die Handlung interessanterweise aus der Sicht der Romulaner.

 

Fehlende Szenen:

Die Folge ist seit 1994 wieder ungekürzt zu sehen. Vorher fehlten folgende Szenen:

·        Kirk wirft sich gegen das Kraftfeld der romulanischen Zelle und bricht bewusstlos zusammen. McCoy schickt die Wache vor Kirks Zelle los, um den Commander zu holen. Als die Kommandantin mit Spock zur Zelle geht, entdeckt dieser den Gang, der zur Tarnvorrichtung führt.

·        Einige Sekunden bevor Kirk in der Krankenstation die Augen öffnet.

·        McCoy ruft Scotty zu Kirk in die Krankenstation, der sich zuerst in Anbetracht der brenzligen Lage weigert, die Brüc­ke zu verlassen.

·        Ein Teil der Unterhaltung zwischen Spock und dem romu­lanischen Commander.

 

Synchronisation:

In dieser Folge tauchen die Romulaner, die hier (und in STAR TREK V)Romulanier“ heißen, zum ersten Mal auf. Nach der Originalreihenfolge kennt man diese Rasse bereits aus der Folge Balance of Terror (die erst von Sat.1 als Spock unter Verdacht [43] gezeigt wurde), was sich aber nicht störend auswirkt, da so gut wie kein Bezug auf diese Folge genommen wird.

Tatsächlich entspricht es der Originalfassung, dass Kirk erst von Spock über das „neu entwickelte Tarnverfahren“ informiert wird, obwohl es der Captain eigentlich aus der früheren Folge kennen müsste. (Dieser Fehler ist ein Relikt aus einem frühen Drehbuchentwurf, dem zufolge Kirk den Prototyp eines neuen Tarnschirms stehlen sollte.) 

 

Die Klingonen heißen immer noch „Klingons“. Außer­dem erfindet die deutsche Fassung einen „Chef der Raumflotte“ und einen „Rat der Fö­deration". Das medical log heißt „medizinischer Tagesbericht“. Uhura nennt die Brücke einmal „Zentrale“ und die romulanische Kommandantin spricht Spock während seiner Ver­teidigungsrede mit „Lieutenant“ (statt  Commander) an. Das romulanische Schiff besitzt in der Synchro nicht nur „Phaserkanonen“ sondern sogar „Phasertorpedos“ (OV: „main batteries“). Man wollte den Romulanern offenbar Waffen der Raumflotte verpassen; diese heißen jedoch „Photonentorpedos“

 

Darüber hinaus scheint die romulanische Kommandantin in der deutschen Fassung eine Aversion gegen das Wort „Mensch“ zu haben, da sie zweimal von „diesen anderen Planetariern“ spricht, wenn es im Original einfach „humans“ heißt.

 

Albernheiten konnte man sich auch diesmal nicht verkneifen. Als Scotty z.B. den umoperierten Kirk sieht, behauptet dieser, er sei der „Kaiser von Romulanien“. Insgesamt ist die Synchro jedoch durchaus gelungen.

 

Sonstige Änderungen:

·       SULU: „Das bringt uns aus der neutralen Zone ins Gebiet der Romulanier.“ („That will take us directly into the Ro­mulan neutral zone.“ - ÜB: „Das bringt uns direkt in die romulanische neutrale Zone.“)

·       KIRK: „Halt’ die Schnauze, Pille.“ („Dismissed, Doctor.“ - ÜB: „Wegtreten, Doktor!“)

·       SCOTTY: „Ihr müsst jetzt gut auf unsere romulanischen Geiseln aufpassen!“ („Put our two Romulan hostages in the brig.“ - ÜB: „Sperren Sie unsere beiden romulanischen Geiseln in die Arrestzelle.“)

·       SCOTTY: „Dann sprengen wir [die Enterprise] und neh­men alle Leute mit ins Jenseits, die Sie auf uns ansetzen.“ („[The Enterprise] will be blown apart along with as many of you as we can take with us.“ - ÜB: „Wir zerstören die Enterprise und versuchen, dabei möglichst viele von Ihnen mit ins Jenseits zu nehmen.“)

·       McCOY: „Seien Sie stolz auf ihren Todesgriff, Spock. Der Captain ist tot.“ („Your instincts are still intact ....“ - ÜB: „Ihre Instinkte funktionieren noch...“)

·       ROMUL. COMM.: „Ich habe gehört, dass die Zuverlässig­keit der Vulkanier sprichwörtlich ist. Entspricht das der Wahrheit oder ist es vielmehr die hübsche Erfindung von irgendeinem Dichter?“ („[...] There is a well known saying - or is it a myth - that Vulcans are incapable of lying?“ - ÜB: „Es gibt ein wohlbekanntes Sprichwort, dass Vulkanier nicht der Lüge fähig sind - oder ist es vielmehr ein Mythos?“ )

·       SPOCK: „Die Tarnvorrichtung befindet sich im Comman­der-Quartier.“ („The device is down the first corridor to the left as you approach the Commander’s office.“ - ÜB: „Das Gerät befindet sich am Ende des ersten Korridors auf der linken Seite in Richtung Büro des Commanders.“ )

·       KIRK: „Ich will noch’n paar Lichtjahre hinter mich brin­gen“ („The report was premature.“ - ÜB: „Der Bericht war etwas voreilig.“) Ein Starfleet-Captain müsste wissen, dass ein Lichtjahr kein Zeit-, sonder ein Län­genmaß ist.