46. Miri, ein Kleinling

(12: Miri)

27. 10. 1966 (NBC), 2. 11. 1987 (Sat.1)

 

Miri: Kim Darby (Inez Günther)

John: Michael J. Pollard (Philipp Brammer)

Ungeheuer: Ed McCready (Michael Rüth)

Janice Rand: Grace Lee Whitney (Ingrid Capelle)

Kinder: John Megna, Keth Taylor, Kellie Flanagan, Steven McEveety (Matthias von Stegmann, Scarlett Lubowski, Alana Horrgan, Shana Horrigan, Andreas Klein, Jaron Löwenberg, Manou Lubowski)

Dt. Bearbeitung: Wolfgang Schick

 

In einem entlegenen Sektor der Galaxie entdeckt die Enterprise ein exaktes Duplikat der Erde, von wo ein Notsignal ausgesendet wird. Auf den verlassenen Straßen des Planeten wird das Landekommando plötzlich von einer humanoiden Kreatur angegriffen, die kurz darauf stirbt. Wenig später findet man ein Mädchen namens Miri. Sie berichtet, dass die letzten Erwachsenen vor 300 Jahren von einer schlimmen Krankheit dahingerafft wurden. Heute leben nur noch Kinder auf dem Planeten. Es stellt sich heraus, dass bei Lebensverlängerungsexperimenten ein Virus erzeugt wurde, das zwar eine abnorm lange Kindheit garantiert, aber bei Einsetzten der Pubertät den Tod bringt. Der Landetrupp, der sich auch infiziert hat, muss auf dem Planeten in Quarantäne bleiben, bis McCoy ein Gegenmittel gefunden hat. Leider setzen die gegenüber Erwachsenen äußerst misstrauischen Kinder alles daran, die Arbeit zu behindern. Außerdem lässt Miri, die sich in Kirk verliebt hat, Yeoman Rand entführen und Kirk, der zu ihrer Rettung kommt, von ihren Freunden zusammenschlagen. Schließlich siegt bei ihr aber doch die Vernunft. McCoy hat inzwischen das Gegenmittel gefunden und per Selbstversuch getestet. Er heilt die Kinder und den Landetrupp.

 

Titel:

Aus irgendeinem Grund war man der Meinung, dass der Originaltitel alleine nicht ausreichend gewesen wäre. Dazu kommt der unbestimmte Artikel, der auch keinen rechten Sinn ergibt.

 

Synchronisation:     

Oberflächlich betrachtet ist diese Episode von der Übersetzung her in Ordnung. Geht man aber ins Detail, sieht alles schon anders aus.

 

Bereits im Anfangslogbuch zeigt sich wieder ein netter Patzer, als Kirk meint: „Radiosignale, wie man sie von der Erde her kennt....“ Es scheint sich bis heute noch nicht herumgesprochen zu haben, dass radio im Englischen nichts mit Rundfunksendern zu tun hat. Es bedeutet schlicht und einfach „Funk“ (vgl. Der Käfig [48ff], Falsche Paradiese [55], STAR TREK – Der Film).

 

Dann wird ignoriert, dass man für Yeoman in den Sat.1-Episoden die Übersetzung „Corporal“ eingeführt hatte. Janice Rand hat hier gar keinen Rang mehr. Im Gegenteil: Spock(!) nennt sie die ganze Zeit beim Vornamen, und Kirk duzt sie sogar.

 

Was natürlich ein Problem darstellt, ist die Sprache der Kinder, die sich nicht wörtlich übersetzen lässt. Die Kinder nennen die Enterpriseleute in der Originalfassung „grups“, was sich von grown-ups, also Erwachsene, ableitet. In der deutschen Fassung wurden daraus die „Wachsenden“, was sich vielleicht so ähnlich wie „Erwachsene“ anhören mag, aber sonst nicht so viel Sinn ergibt, da die Grups eben nicht mehr wachsen.

 

Die Kinder selbst nennen sich in der Originalfassung die „onlies“, was man mit „Einzelkinder“ oder „Einzelgänger“ übersetzen könnte. Daraus wurden auf deutsch die „Kleinlinge“, was auch wieder etwas völlig anderes ist. Kleinlinge würde viel eher auf die Allerkleinsten der Kinder zutreffen, und in der Tat nennt Kirk diese einmal so, was natürlich nicht mit dem Rest zusammenpasst.

 

Ihre Spiele und Streiche nennen die Kinder „foolie“, was von fool, also „jemanden hereinlegen“, kommt. Dieses Wort wurde im Englischen belassen, wird aber „Fuliê“ ausgesprochen. (Im ersten Moment habe ich „Folie“ verstanden!)

 

Miris Spitzname für Kirk „Mister Lovy-Dovy“ wurde dagegen recht treffend mit „Mister Süßholzraspler“ übersetzt.

 

Dagegen läuft es wieder jedem, der nur irgendwann mal was über Chemie gelernt hat, kalt den Rücken herunter, wenn Spock meint, dass „Stickstoff im Kreislauf“ das richtige Mittel sein könne. (Natürlich meint er einen „Stickstoff-Zyklus“.)

 

Sonstige Änderungen:

 

Videoversion:  

Der Titel wird vor dem korrekten Hintergrundbild eingeblendet.