·Akt
Um die Werbeblöcke unterzubringen, sind amerikanische Fernsehserien von vornherein in ca. 8 – 10 Minuten lange Abschnitte unterteilt, die Akt genannt werden. Ein Akt endet meist mit einem Pausen-Fade- Out (s.u.). Obwohl in Deutschland inzwischen fast genauso viele Werbeunterbrechungen wie in Amerika stattfinden, schaffen es die deutschen Sendeanstalten so gut wie nie, ihre Werbeblöcke an den vorgesehenen Stellen zu plazieren. Nicht selten wird bei uns eine Szene mitten im Dialog unterbrochen.
·Anschlussfehler
Da die Endfassung einer Szene normalerweise aus mehreren Einstellungen zusammen geschnitten wird, kann es passieren, dass bestimmte Details nach einem Schnitt nicht mehr übereinstimmen. Eine eben erst angezündete Zigarette könnte beispielsweise plötzlich abgebrannt sein. Oder irgendein Gegenstand könnte unversehens den Platz wechseln. Problematisch sind auch Schnitte innerhalb von Bewegungsabläufen. Berühmte Anschlussfehler findet man in Filmen wie Pulp Fiction, wo schon Einschusslöcher in der Wand zu sehen sind, bevor auf John Travolta und Samuel L. Jackson geschossen wird, oder auch in Pretty Woman, wo Richard Gere sich beim Picknick die Schuhe auszieht, sie dann aber plötzlich wieder an hat.
Filmfehler aller Art werden neuerdings auch als „Goofs“ bezeichnet.
·Cliffhanger
Dieser Ausdruck stammt aus der Zeit der schwarzweißen Abenteuer-Serials, die im wöchentlichen Rhythmus in den Kinos liefen. (Bei uns kennt man z.B. Flash Gordon, Buck Rogers oder auch die Wildwest-Reihe Western von gestern.) Eine Episode endete meist damit, dass der Held sich in einer scheinbar ausweglosen Situation befand (z.B. ein steiler Felsvorsprung [engl. „cliff“], an welchem der Held baumelt), aus welcher er dann in der nächsten Folge irgendwie befreit wurde. Heute wird Cliffhanger allgemein für eine TV-Episode mit offenem Ende verwendet.
·Continuity
So wird im Synchrongewerbe das englische Dialogbuch genannt, das als Vorlage für die deutsche Rohübersetzung dient, woraus der Dialogbuchtexter dann wiederum die lippensynchrone Endfassung erstellt.
·Credits (auch: Titles)
Bei uns meist als Vor- und Abspann bezeichnet. Gemeint sind damit die Namensnennungen der am Film beteiligten Personen. Amerikanische TV-Serien haben normalerweise einen Teaser (s.o.), auf den die Titelsequenz (Opening Credits) mit der Titelmusik folgt, in der die Hauptdarsteller genannt werden, und danach die Episodencredits, die in die laufende Folge eingeblendet werden. Sie enthalten den Titel der Folge, und meist auch die Gaststars (bei STAR TREK–Classic stehen sie aber im Abspann). Eine Folge endet mit der Einblendung des Executive Producers, worauf der Abspann (End Credits) folgt, in welchem alle bisher nicht genannten Beteiligten aufgeführt werden.
Für die deutsche Fassung wurden die Episodencredits früher oft herausgeschnitten. Meist wurde auch ein deutscher Abspann erstellt. Heute wird der Abspann meist durch Werbung abgewürgt.
·Establishing Shot
Damit ist eine Aufnahme gemeint, die nach einem Ortswechsel voran geschnitten wird, um zu erklären, wo die folgende Szene spielt. In STAR TREK ist dies häufig eine Außenansicht der Enterprise oder der Blick auf einen Planeten. Viele dieser Establishing Shots enthalten Matte Paintings (siehe nächster Punkt).
·Matte Painting
Dies ist ein gemaltes Hintergrundbild, welches kombiniert mit real gefilmten Objekten oder auch völlig alleinstehend verwendet wird, um eine bestimmte Umgebung zu simulieren. Matte Paintings kommen immer dann zum Einsatz, wenn kein Geld da ist, um ein benötigtes Set komplett aufzubauen, manchmal jedoch auch aus künstlerischen Gründen.
Typische Matte Paintings findet man z.B. in der Folge Where No Man Has Gone Before (Die Spitze des Eisberges [27]) in Form der Siliziumgewinnungsanlage auf Delta Vega oder auch in den Borgschiffen aus Das nächste Jahrhundert.
·Pausen-Fade-Out
Damit ist die, meist von einem pompösen Tusch begleitete, Abblende am Ende eines Aktes (s.o.) gemeint, auf die im US-Fernsehen ein Werbeblock folgt. Da die nächste Szene nach der Unterbrechung nicht selten mit derselben Einstellung fortfährt, wurden diese Abblenden in Deutschland, wo man ja, man glaubt es kaum, einst völlig ohne Werbeunterbrechungen auskam, früher oft herausgeschnitten.
·Pilotfilm
Bevor eine Show in Serie geht, wird üblicherweise erst eine einzelne Folge gedreht, die dann einem Testpublikum vorgeführt oder tatsächlich im Fernsehen gesendet wird. Je nach Reaktion der Zuschauer wird dann entschieden, ob weitere Folgen in Auftrag gegeben werden. Pilotfilme sind meist doppelt so lang wie eine normale Episode, um die Figuren besser einführen und die Geschichte entwickeln zu können. Nicht selten werden nach dem Pilotfilm Änderungen am Konzept oder sogar an der Besetzung vorgenommen.
Bei STAR TREK war der Sender NBC mit dem ersten Pilotfilm The Cage (Der Käfig [48/49]) gar nicht zufrieden, gab aber einen zweiten Pilotfilm mit dem Titel Where No Man Has Gone Before (Die Spitze des Eisberges [27]) in Auftrag, aus dem sich dann die Serie entwickelte, wie wir sie kennen.
·Off
Die Begriffe on und off stammen aus dem Synchrongewerbe. Im Gegensatz zu on bedeutet off, dass die Lippen eines Schauspielers nicht zu sehen sind. Im Extremfall kann der Schauspieler auch gar nicht im Bild sein. Off-Dialoge haben den Vorteil, dass man theoretisch jeden beliebigen deutschen Text darüber legen kann, ohne auf Lippenbewegungen achten zu müssen. Eine besondere Form der Off-Synchronisation ist das Voice Over-Verfahren (s.u.)
·Season
Eine Reihe hintereinander produzierter und ausgestrahlter Episoden, bei uns meist Staffel genannt. Eine Season erstreckt sich normalerweise von September bis Juni des nächsten Jahres und besteht aus zwanzig oder mehr Episoden, von welchen die letzte heutzutage meist ein Cliffhanger (s.o.) ist.
Da das deutsche Fernsehen US-Serien meist mit einiger Verzögerung ausstrahlt, werden bei uns oft mehrere Seasons hintereinander weg gesendet. Früher hielt man sich oft gar nicht an die Originalvorgaben und strahlte Episoden aus verschiedenen Seasons in willkürlicher Reihenfolge aus.
·Stock Shot
Simpel übersetzt „Archivaufnahme“, und zwar solche, die aus Kostengründen immer wieder verwendet werden. In STAR TREK sind die meisten Establishing Shots (s.o.) Stock Shots.
Stock Shots sind prädestiniert Anschlussfehler (s.o.) zu verursachen, etwa wenn Chekov in manchen Folgen der dritten Season in Großaufnahmen am Navigationspult sitzt, obwohl er in der Folge gar nicht mitspielt, oder wenn bei Kampfstern Galactica immer mindestens drei startende Jäger zu sehen sind, auch dann, wenn nur zwei losfliegen.
·Synchrobug
Damit bezeichnet man einen Patzer in der Synchronisation. Meistens sind es Übersetzungsfehler, möglich sind jedoch auch falsche Zuordnungen von Stimmen bei Off-Texten (s.o.) oder ähnliches.
·Teaser
Zu deutsch etwa „Kitzler“ bzw. „Anreißer“. Damit sind die kurzen Szenen vor der Titelsequenz gemeint. Die deutsche Bezeichnung Vorspann ist doppeldeutig; sie wird meist auch für die Titelsequenz selbst (s.o.) verwendet.
Im Kino wird mit Teaser auch ein sehr kurzer Werbeclip bezeichnet, der im Gegensatz zum Trailer (s.u.) oft ohne Szenenausschnitte auskommt und nur den Zweck hat, einen Film anzukündigen.
·Trailer
Bei uns auch häufig „Vorschau“ genannt. Es handelt sich normalerweise um einige kurze Ausschnitte eines Films oder einer Fernsehsendung, meist begleitet von Webetexten. Im Kino geht einem Trailer manchmal ein Teaser (s.o.) voraus.
·Voice Casting
Damit ist die Auswahl der Synchronsprecher gemeint, für die es verschiedene Kriterien gibt. Man kann eine Rolle nach Ähnlichkeit zum Original besetzen, oder auch nach Stimmtyp. Handelt es sich um einen bekannten Schauspieler wird man sich bemühen, einen Synchronsprecher zu verpflichten, der ihn schon einmal synchronisiert hat. Die Besetzung von Synchronsprechern ist eine sehr subjektive Sache, an der sich oft die Geister scheiden.
·Voice Over
Das ist eine Technik der deutschen Bearbeitung, bei der im Gegensatz zur lippensynchronen Bearbeitung aus dem Off über den Originalton gesprochen wird. Voice Over wird häufig bei Interviews und Dokumentarfilmen verwendet. Im slawischen Sprachraum ist dieses Verfahren auch bei Spielfilmen üblich.