61. Die Stunde der Erkenntnis

(37: The Apple)

13. 10. 1967 (NBC), 15. 2. 1988 (Sat.1)

 

Akuta: Keith Andes (Michael Brennicke)

Makora: David Soul (Gudo Hoegel)

Sayana: Shari Nims (Inge Solbrig)

Dt. Bearbeitung: K.E. Ludwig

 

Ein äußerlich paradiesischer Planet erweist sich bald als hochgradig gefährlich: Die Pflanzen sind giftig, die Felsen explosiv und immer wieder aufziehende Gewitter drohen dem Landetrupp mit gezielten Blitzen. Außerdem werden alle Aktivitäten der Enterprise-Leute von einem geschickt schleichenden Eingeborenen beobachtet. Er gehört zu einem kleinen Dorf beinahe unsterblicher Humanoiden, die ihr Leben dem Gott Vaal geweiht haben. Wie sich herausstellt, ist Vaal ein uralter Computer, der die Opfergaben in Energie umwandelt, und die Lebensbedingungen des Planeten kontrolliert. Als einige Eingeborene sich das Verhalten der Enterprise-Crew zum Vorbild nehmen, beginnt Vaal gegen das Schiff und seine Besatzung vorzugehen. Er zapft der Enterprise die Energie ab und bringt seinen Dienern gleichzeitig das Töten bei, um durch sie auch die Mitglieder des Landungstrupps unschädlich zu machen. Kirk kann Vaal jedoch schwächen, indem er verhindert, dass weitere Opfer dargebracht werden. Mit der letzten Energie der Enterprise lässt Kirk Vaals Futterluke beschießen, was den Computers schließlich zerstört. Von nun an können sich die Bewohner frei entwickeln. 

Titel:

Sowohl deutscher als auch Originaltitel (ÜB: „Der Apfel“) beziehen sich auf dieselbe Bibelszene, weshalb die Übersetzung passend ist.

 

Synchronisation:    

Obwohl die Folge an sich gut übersetzt ist, fallen auch ein paar Macken auf.

In einer Szene springt Spock vor Kirk, um seinen Captain vor den Blütenpollen einer giftigen Pflanze zu schützen. Als Kirk ihm nach dem Vorfall auf die Beine hilft, sagt er: „Das nächste Mal rufen Sie einfach ‚Vorsicht’, dann weiche ich Ihnen aus. Ich bin nämlich schneller als Sie!“ Kirk behauptet also allen Ernstes schneller reagieren zu können als sein vulkanischer Freund? Nein, tut er natürlich nicht, es handelt sich nur um einem Übersetzungsfehler.

Im Original sagt Kirk: „Next time just yell. I can step out of the way as quickly as the next man.“  (ÜB: „Schreien Sie nächstes mal einfach. Ich kann so schnell ausweichen wie jeder andere hier.“)

 

Gleich anschließend wirft Kirk Spock vor, sein Leben leichtsinnig riskiert zu haben und fragt ihn: „Wissen Sie, was das Raumkommando in Sie investiert hat?“ Spock antwortet: „123 200.“ Kirk fügt hinzu: „Mindestens“. Eine solch ungenaue Zahl aus dem Munde Spocks? Nein, natürlich auch nicht.

Im Original fällt Kirk Spock nämlich ins Wort („Never mind!“ – ÜB: „Schon gut!“), als er gerade zu einer seiner berühmten zwölfstelligen Zahlenangaben ausholt.

 

Nicht falsch, aber unglücklich gelöst sind die Stellen, in welchen von Vaal die Rede ist. Aus irgendeinem Grund belegt jeder den Namen mit einem Possessivpronomen. Es heißt immer „ihr Vaal“, „mit ihrem Vaal“, „euer Vaal“ etc. Das ist kein Fehler, nur bekommt man so in der deutschen Fassung den Eindruck, als wäre Vaal eben kein Eigenname, sondern eine Art Meeressäugetier....

 

Einmal wechselt Kirk mitten im Satz zwischen du und Sie: „Erzählen Sie mir von Vaal, bring mich zu ihm!“

Auch McCoy siezt Kirk in einer Szene, was er schon häufiger getan hat, wenn er offiziell Bericht erstattete. Hier wirkt es aber äußerst ungewöhnlich. 

 

In einer anderen Szene, nämlich als Spock das erste Mal darauf hinweist, dass der Landetrupp beobachtet wird, ruft er den Captain zu sich. Kirk fragt darauf: „Was ist das, Mr. Spock?“

Im Original heißt es : „What is it, Spock?“ Richtig wäre statt dessen also: „Was ist los, Mr. Spock?“. Die deutschen Fassung dagegen ergibt keinen Sinn.

 

Wenig später beschließt Kirk, dem Beobachter eine Falle zu stellen. Spock und Chekov sollen sich anschreien, um den Fremden abzulenken. Seltsamerweise brüllt Kirk diesen Plan in der deutschen Fassung so laut heraus, dass man sich fragt, wieso Akuta überhaupt darauf herein fällt. In der Originalfassung flüstert Kirk statt dessen und alles ergibt einen Sinn.

 

Eine weitere wichtige Zeile wurde leider auch verändert. Wie alle Fans wissen, sieht man im Pilotfilm von Das nächste Jahrhundert, wie die Enterprise ihre Untertassensektion vom Rumpf abtrennt. Das konnte die alte Enterprise auch schon, nur wurde dies aus Kostengründen nie gezeigt. Dies ist die einzige Folge, in welcher es einen Hinweis darauf gibt. Leider fehlt er in der deutschen Fassung: „Versuchen Sie das Unmögliche, Scotty. Schicken Sie die Gesamtenergie des Schiffs in die Impulstriebwerke. Auch die Schutzschirme brauchen Energie, also löschen und dann volle Kraft geben. Ihr müsst von dort weg!“ Keinerlei Hinweise auf eine Teilung der Enterprise.

Die Originalfassung dagegen klingt so: „Then use your imagination! Tie every dyne of power the ship has into the impulse engines. Discard the warp drive nacelles if you have to and crack out of there with just the main section – but get out!“ (ÜB: „Gebrauchen Sie Ihre Phantasie! Leiten Sie jedes bisschen Energie, das zur Verfügung steht, in die Impulstriebwerke. Werfen Sie die Warpgondeln ab, falls nötig, und befreien Sie wenigstens die Hauptsektion – aber weg müssen Sie!“)

 

Außerdem sagt Scotty in der deutschen Fassung einmal, dass die Schiffsenergie mit einem „Transporterstrahl“ abgesaugt wird.  Im Original ist nur von einem „Strahl“ die Rede.

 

An einer Stelle versuchte man wieder, einen flapsigen Spruch einzubauen: „Könnten Sie etwas vorsichtiger mit Ihren jungen Felsen umgehen, Mr. Spock?“ („Would you mind being careful where you throw your rocks, Mr. Spock?“ – ÜB: „Könnten Sie aufpassen, wohin Sie Ihre Steine werfen, Mr. Spock?“)

 

Gastauftritte bekannter Synchronsprecher:

Gudo Hoegel sprach „Dr. Evil“ in Austin Powers oder auch Rufus Sewell in Dark City. In STAR TREK V – Am Rande des Universums lieh er seine Stimme David Warner.

 

Videoversion:

Der deutsche Titel erscheint einfach unterhalb des englischen Titels.