8. COMPUTER M-5
(35: The Ultimate Computer)
8. 3. 1968 (NBC), 15. 7. 1972 (ZDF)
Dr. Richard Daystrom: William Marshall (Günther Strack)
M-5: James Doohan (Günther Strack)
Commodore Wesley: Barry Russo (Horst Naumann)
Commodore Enright: James Doohan (Michael Brennicke)
Dt. Bearbeitung: Til Kiwe
Trotz Kirks Bedenken soll auf der Enterprise das neuartige Computersystem „M-5-Multitronic“ getestet werden, das die Schiffsbesatzung einschließlich Captain überflüssig machen würde. Unter der Aufsicht seines Erbauers Dr. Richard Daystrom kann M-5 zwar ein paar Aufgaben erfolgreich bewältigen, übernimmt dann jedoch plötzlich das Kommando und zerstört ohne Grund einen unbemannten Frachter. Als man in Panik versucht M-5 abzuschalten, weiß sich dieser effektiv zu wehren und tötet sogar einen Ingenieur. Daystrom, der die Tat seines „Kindes“ um jeden Preis zu rechtfertigen versucht, erleidet ein Nervenzusammenbruch, als M-5 kurze Zeit später bei einem Manöver ein Schwesterschiff der Enterprise zerstört. Kirk kann den mit Daystroms Gehirnmuster programmierten Computer davon überzeugen, dass er gemordet hat. Als Sühne begeht M-5 „Selbstmord“. In letzter Sekunde begreifen die anderen Schwesterschiffe, die schon bereit waren die Enterprise in Notwehr zu eliminieren, dass die Gefahr gebannt ist.
Titel:
Der englische Titel (ÜB: „Der ultimative Computer“) bezieht sich auf die Aufgabe, für die M-5 eingentlich gebaut wurde, nämlich den Menschen zu ersetzen. Der deutsche Titel nennt einfach den Namen des Computers.
Fehlende Szenen:
Spock erklärt, was „Captain Dunsel“ bedeutet.
Nachdem McCoy Daystrom im Maschinenraum aufgefordert hat, M-5 endlich abzuschalten, versucht dieser verzweifelt M5s Verhalten zu rechtfertigen. (Diese Szene dürfte bereits in der englischen Fassung geschnitten gewesen sein.
Von 1978 bis 1994 fehlten noch folgende zwei Szenen:
Kirk und McCoy philosophieren zu Beginn über die möglichen Auswirkungen, falls der M-5-Test erfolgreich ist.
Direkt danach mutmaßen Kirk und McCoy über die Ursache von M-5s und Daystroms Verhalten. Aus Furcht vor einem möglichen Fehlschlag versuche Daystrom um jeden Preis sein gestörtes Kind zu verteidigen. (Dieser Schnitt war leicht zu bemerken, da Kirk die Szene in der kurzen Fassung mit dem Satz begann: „Jetzt bist du auch schon soweit, sprichst von ‘ner Maschine wie von einem Menschen.“ Von dem Gespräch, auf das sich Kirk bezieht, hat man aber nichts mitbekommen.)
Synchronisation:
Während im Original James Doohan die Stimme von M-5 spricht (so wie auch Commodore Enright und den Offizier im Starfleet-Hauptquartier), hat der Computer in der deutschen Fassung dieselbe Stimme wie Daystrom, nämlich die von Günther Strack. Dies erscheint logisch, da M-5 ja nach Daystroms Ebenbild programmiert wurde. Allerdings lässt ihn die viel zu menschliche Sprechweise in der deutschen Fassung von Anfang an böse wirken. Auf Kirks Frage, warum er und McCoy nicht zum Landetrupp des Planeten gehören sollen, antwortet M-5 beispielsweise mit einem geradezu teuflischen Unterton: „Für die Erkundung unwichtiges Personal“, während er in der Originalfassung („Non-essential personnel“ - ÜB: „Nicht essentielles Personal“) nicht anders klingt, als die Stimme des Bordcomputers.
Die Offiziere wurden auch hier degradiert: Commodore Wesley und Commodore Enright waren beide nur Commander. Erstaunlicherweise spricht M-5 richtig von „Commander Spock“, obwohl das in der Originalfassung dort nicht vorkommt, und aus „Carstairs is an Ensign“ wurde einfach „Carstairs ist doch ganz neu“.
Kirks Logbuch zu Beginn hat wegen der Kürze der Szene keine „Nummer 1“ davor.
Ein weiteres Problem für die Übersetzung war offenbar die Szene nach dem ersten Manöver, in der Commodore Wesley „Grüße an Captain Dunsel“ bestellen lässt. Darauf antwortet McCoy in der deutschen Fassung: „M-5? Ich pfeiff‘ auf M-5. Computer zum Captain machen, so weit kommt’s noch!“ und Spock entgegnet (nach einem kurzen Schnitt, s.o.): „Logisch denken, Dr. McCoy. Er erfüllt zumindest die Funktion eines Captains.“
Eine Szene später erhebt Kirk sein Glas „auf Captain M-5“ (OV: „To Captain Dunsel“) Die deutsche Fassung lässt damit erstens offen wer oder was Captain Dunsel ist, und zweitens ist es fragwürdig, ob damit M-5 gemeint ist.
In der Originalfassung will McCoy von Spock wissen, was Dunsel zu bedeuten hat. Spock erklärt darauf, dass dieser Ausdruck von Unteroffizieren benutzt wird, und ein überflüssiges Zubehörteil bezeichnet. Da Kirk durch M-5 nutzlos geworden ist und sich nach eigener Aussage auch so fühlt, wird Wesley eher ihn damit gemeint haben.
Außerdem gibt Scotty wieder lässige Texte von sich: „Ich wette meinen Schraubenzieher, dass die Relais unter Strom waren.“
Kirk zitiert hier aus dem Gedicht „Sea-Fever“ des Engländers John Masefield: „Ich wünsch mir nichts als ein hohes Schiff und die Sterne über mir.“ (OV: „All I ask is a tall ship and a star to steer her by.“) Die Zeile kommt auch in STAR TREK V: The Final Frontier vor, wo sie allerdings anders übersetzt wurde.
Sonstige Änderungen:
McCOY: „Du hältst dich da raus, Jim?“ - KIRK: „Ich hab’ ja kein Wort gesagt.“ (Darum geht es ja grade!) („Jim, you haven’t had much said about this.“ - „What do you want me to say?“ - ÜB: „Du hältst dich da wohl raus Jim?“ - „Was soll ich denn dazu sagen?“)
McCOY: „Das ist auch kein Steak mit Pfifferlingen.“ („This isn’t chicken soup.“ - ÜB: „Das ist auch keine Hühnersuppe.“)
KIRK: „Das ist was für’n paar flotte Großväter.“ - McCOY: „Harmlos, aber mit Pfiff.“ („One of your better prescriptions.“ - „Simple but effective.“ - ÜB: „Gehört zu deinen besseren Medikamenten.“ - „Einfach, aber wirkungsvoll.“)
Gastauftritte bekannter Synchronsprecher:
Günther Strack dürfte vielen noch als Dr. Renz aus der ZDF-Krimiserie Ein Fall für zwei bekannt sein. Michael Brennicke war in den Achtzigern die deutsche Stimme von Dustin Hoffman. In RAUMSCHIFF ENTERPRISE spricht er immer wieder Nebenrollen.
Videoversion:
Um den englischen Titelschriftzug zu kaschieren, fror man ein kleines Stück des Bildes ein, was hier überhaupt nicht auffällt.