3.  KIRK UNTER ANKLAGE

(15: Court-Martial)

2. 2. 1967 (NBC), 10. 6. 1972 (ZDF)

 

Commodore Stone: Percy Rodriguez (Martin Hirthe)

Ariel Shaw: Joan Marshall (Margot Leonard)

Samuel T.Cogley: Elisha Cook jr. (Hugo Schrader)

Lt. Cmd. Benjamin Finney: Richard Webb (Holger Hagen)

Jamie: Alice Rwalings (Marion Hartmann)

Lt. Hansen: Hagen Beggs (Bruno Dietrich)

Dt. Bearbeitung: K.E. Ludwig

 

Nach einem Ionensturm dockt die Enterprise an Raumbasis 11 an, um Reparaturen durchzuführen. Lt. Cmd. Benjamin Finney, den Kirk seit der Akademie kannte, starb während des Sturms, als er in einer Wartungskapsel Messungen durchführte. Kirk gibt zu Protokoll, er habe vorschriftsmäßig Alarmstufe Rot ausgelöst, bevor die Kapsel vom Schiff abgeworfen wurde. Weil sich Kirks Aussage nicht mit der Logbuchaufzeichnung deckt, steht er unter Mordverdacht. In der folgenden Militärgerichtsverhandlung spitzt sich die Lage für Kirk immer weiter zu. Die Beweislast ist erdrückend, alle Indizien sprechen gegen ihn. Schließlich entdeckt Spock bei einer Schachpartie gegen den Computer, dass die Datenbank der Enterprise manilpuliert wurde. Mit diesen neuen Erkenntnissen kann Kirks Verteidiger schließlich beweisen, dass Finney seinen Tod nur vorgetäuscht hat. Er hielt sich in Wahrheit an Bord der Enterprise versteckt, und wollte Kirk wegen eines lange zurück liegendenden Streites ruinieren.

 

Titel:

Anders als der englische Titel  (ÜB: „Das Militärgericht“, eigentlich: „Kriegsgericht“) stellt der deutsche Titel eine Person in den Vordergrund.

 

 

Fehlende Szenen:

Im Jahr 1994 wurden diese Szenen wieder eingesetzt:

 

Synchronisation:

In dieser Folge bereiteten die Dienstgrade der vielen, vielen Offiziere erhebliche Schwierigkeiten.

Kirk nennt sich auch hier im Logbuch wieder „Commander“ (s.o.), aber auch für Stone scheint der Captain als degra­diert zu gelten. Kirk revanchiert sich, indem er Stone „Captain“ statt Commodore nennt. Merkwürdigerweise tauchen ab Mitte der Folge verschiedene Personen auf, die wissen, dass Kirk Captain ist.

In den Personaldateien fehlen bei Spock und McCoy die Dienstgrade. Der (in der Originalfassung namenlose) Personaloffizier wurde vom Ensign zum Lieutenant befördert, und auf den Namen „Wang-Lo“ getauft.

Während seiner Zeit auf der Republic war auch Kirk laut Synchro bereits Lieutenant, während er in der Originalfassung erst Ensign war.

Uhura nennt Finney „Commander“, was als Anrede für „Lieutenant Commander“ durchaus üblich ist. Aber Cogley spricht kurz darauf wieder von „Lieutenant Finney“.

 

Das von Stone im Teaser erwähnte Raumschiff Intrepid hieß in der Synchro „Independence“ (wohl deshalb, weil die Intrepid in Das Loch im Weltraum [2]  vernichtet worden war, die in Deutschland vorher gesendet wurde.)

 

Starfleet wurde in dieser Folge erstmals „Raumflotte“ genannt (was sich erst in Das nächste Jahrhundert ändern sollte) und „Alpha III“ hieß auf deutsch „Alpha 37“.

 

McCoys Apparat zum Annulieren der Herzschläge heißt in der deutschen Fassung „Spezial-Sound-Absorber“ (Originalfassung: „white sound device“). Man beachte die „Übersetzung“ eines englischen Begriffs durch einen anderen englischen.

 

Laut deutscher Synchro kam Finney in einem „Ionenschirm“ ums Leben, worunter man sich leider nicht viel vorstellen kann. Im Original heißt es pod, also „Kapsel“.

 

K.E. Ludwig erzählte übrigens einmal auf einer Convention, dass eine Szene dieser Folge nachsynchronisiert werden musste (nämlich die Szene als McCoy Spock beim Schachspielen erwischt). Da sich McCoys Sprecher Manfred Schott zu dieser Zeit in Hamburg aufhielt, schickte man seinen Text per Fernleitung nach München, während Spocks Sprecher Herbert Weicker allein im Studio agierte. Tatsächlich klingt die Stelle so, als sei McCoy meilenweit von Spock entfernt.

 

Sonstige Änderungen:

 

Eine einzelne Szene bedarf einer ausführlicheren Erklä­rung: Als Jame erklärt, dass sie nicht gegen Kirk aussagen will, weil sie nicht mehr an seine Schuld glaubt, entgegnet Cogley: „Was Sie gesagt haben stimmt und es spricht für Sie, aber das Gericht denkt anders. Der Captain steht immerhin im Verdacht, am Tod ihres Vaters schul­dig zu sein.“

Kurz darauf sagt er zu Kirk, der ihn fragt, ob er soweit sei: „Ja, aber so schnell werf´ ich die Flinte nicht ins Korn.“

In der Originalfassung sagt Cogley dagegen zu Jame: „That is very commendable, but most unusual. After all Captain Kirk is accused of causing your father’s death.“ (ÜB: „Das ehrt Sie sehr, aber es ist ziemlich ungewöhnlich. Immerhin wird Captain Kirk beschuldigt, den Tod ihres Vaters verursacht zu haben.“)

Als ihn dann Kirk fragt: „Are you ready?“ entgegnet er nachdenklich: „No, but I may be getting ready.“ (ÜB: „Sind Sie soweit?“ - „Nein, aber vielleicht bin ich es gleich.“)

Cogley ist überrascht, dass Jame (die herausgefunden hat, dass ihr Vater noch lebt) plötzlich Kirk in Schutz nimmt, nachdem sie ihm anfangs die Pest an den Hals gewünscht hat. In der deutschen Fassung ist dieser Sinneswandel nicht so gut nachvollziehbar.

 

Gastauftritte bekannter Synchronsprecher:

Cogleys Stimme Hugo Schrader dürften viele Leser als Yoda aus Krieg der Sterne im Ohr haben. Margot Leonard alias Areel Shaw sprach u.a. Diana Rigg in Mit Schirm, Charme und Melone und Martin Hirthe alias Commodore Stone war der erste deutsche Sprecher von Walther Matthau. Holger Hagen, hier als Ben Finney zu hören, spricht auch den Prolog der Serie. Er war außerdem die deutsche Stimme von Richard Burton.

 

Videoversion:

Hier wurde der deutsche Titel einfach in die vorhandene ZDF-Version eingeblendet.