1. MORGEN IST GESTERN

(21: Tomorrow Is Yesterday)[1]

26. 1. 1967 (NBC), 27. 5. 1972 (ZDF)

 

Cpt. John Christopher: Roger Perry (dt. Sprecher: Jürgen Claussen)

Sergeant: Hal Lynch (Wolfgang Hess)

Colonel Fellini: Ed Peck (Hellmuth Lange)

Webb: Richard Merryfield (Berno von Cramm)

Black Jack: Leo Bardischewski

Bordcomputer: Doris Gallart

Nachrichtensprecher: Manfred Schmidt

Dt. Bearbeitung: G.G. Hoffmann

 

Die Enterprise ist nach einem Unfall im Jahr 1969 gelandet. Dort wird sie von der US-Airforce als „UFO“ identifiziert, die ihr prompt ein paar Abfangjäger auf den Hals hetzt. Man ist gezwungen, einen der Piloten, Cpt. Christopher, an Bord zu beamen. Um die Vergangenheit nicht zu beeinflussen, verwehrt ihm Kirk die Rückkehr zu seinem Stützpunkt. Weitere Recherchen ergeben jedoch, dass Christopher unbedingt zurückkehren muss, da dessen Sohn als erster eine wichtige Weltraummission durchführen wird. Nachdem man mit Christophers Hilfe auf dem Stützpunkt der Airforce alle Beweise für die Existenz der Enterprise vernichtet hat, reist die Enterprise unter Ausnutzung der Sonnen-Gravitation zuerst ein Stück in die Vergangenheit, setzt Christopher ab, bevor er das „UFO“ entdecken kann, und springt schließlich zurück ins 23. Jahrhundert.

 

Titel:

Hier wurde einfach der engli­sche Titel übersetzt (was nur bei acht der insgesamt 78 Folgen gemacht wurde).

 

Fehlende Szenen:

Die Folge ist heute wieder ungekürzt zu sehen. Vor 1994 fehlten folgende Szenen:

 

Synchronisation:

Das „captain‘s log, stardate...der Originalfassung wurde in allen deutschen Folgen mit „Com­pu­ter­log­buch Nummer 1 der Enterprise, Stern­zeit..., Captain Kirk“ übersetzt, was zwar vertret­bar ist, aber wegen des doppelt so langen Textes manchmal etwas hektisch klingt. „Nummer 1“ bedeutet nicht etwa, dass irgendwann, etwa wenn das erste Logbuch voll ist, eine Nummer 2 angelegt wird; vielmehr gibt dies an, dass es sich um das Hauptlogbuch handelt, also das, welches vom Captain geführt wird (eine sinngemäße Übersetzung von captain’s log, wenn man so will.) Das Logbuch Nummer 2 ist das des Bordarztes, wie man in der Folge Geist sucht Körper [33] erfährt.

 

Der warpdrive hieß beim ZDF „Solantrieb“. (Erst in den Kinofilmen und den Sat.1-Folgen sprach man originalgetreu vom „Warpantrieb“.)  In dieser Folge konnte die Enter­prise (Scottys Intercom-Meldung zufolge) sogar mit Sol 15 fliegen, während im Original nie Warp 10 überschritten wurde.

 

Starfleet Control wurde hier mit „Zentrale Kon­trolle“ übersetzt (was später immer wieder ein wenig geändert wurde. Dies war jedoch verständlich, da auch das Original hierbei nicht konsequent ist).

 

Kirk nennt sich im Logbuch „Comman­der Kirk“, da Commander wohl nicht für einen Rang (à Anhang C), sondern für einen Posten wie Komman­dant gehalten wurde.

 

Die Phaser waren weibli­chen Geschlechts (SPOCK zu SULU: „Eine für Sie, eine für mich.“). Dies kann natürlich daran liegen, dass man dabei an Phaserpistolen gedacht hat.

 

Die Enterprise traf etwas zu früh auf der Erde ein, nämlich bereits zur Sternzeit 3112,2 (Originalfassung: Stardate 3113.2).

 

Au­ßerdem kämpfte man bisweilen mit der Aus­sprache bestimmter englischer Wörter: Sulu spricht von „Fäsern“ (statt „Fsern“), und der Name von Christophers Sohn Shaun Geoffrey wird von Spock „Schän Goffri“ (kein Schreibfehler!) ausgesprochen.

 

Christophers Sohn hat laut Synchro die erste erfolreiche „Erde-Saturn-Expedition“ geleitet, was so klingt, als seien dort Menschen gelandet. Im Original ist von der ersten „Earth-Saturn probe“ die Rede, also von der Abtastung durch eine Sonde.

 

Dafür recherchierte man bei einem anderen Punkt erstaunlich gut: Der Radiosprecher, der am Anfang der Episode zu hören ist, gibt in der Originalfassung an, dass der Start des ersten bemannten Mondflugs für kommenden Mittwoch um 6 Uhr morgens geplant sei, während in der Synchro – korrekterweise! - von 9:32 Uhr Ortszeit die Rede ist. Da die Folge vor besagtem Ereignis produziert wurde, ist es schon erstaunlich, dass man in der Originalfassung überhaupt den richtigen Wochentag erraten hat. Zum Zeitspunkt der deutschen Bearbeitung gehörte die erste Mondlandung aber bereits der Vergangenheit an. Somit war man in der Lage bei der Synchronisation auch die richtige Startzeit anzugeben. (Die Apollo 11 wurde tatsächlich am Mittwoch, den 16. Juli 1969, um 9:32 Uhr von Cape Kennedy aus gestartet.)

 

Im Abspann des Originals wird Captain Christopher übrigens als Major aufgeführt. Dieser Fehler wurde auch in die deutsche Version übernommen.

 

Hier eine Liste der lockeren Sprüche, die man sich für die deutsche Fassung ausgedacht hat:

 

Und hier eine Zusammenfassung der Synchrobugs (vgl. Glossar) und sonstiger Auffälligkeiten:

 

Videoversion:

Die Hintergrundaufnahme bei der Titeleinblendung ist bereits im Original ein Standbild. So konnte man es in der Videofassung einfach einfrieren, et voilà – der deutsche Titel erscheint völlig sauber vor dem richtigen Bild.

 


[1] Im Gegensatz zu anderen Nachschlagewerken wird im folgenden die Reihenfolge der deutschen Erstausstrahlung benutzt. Nur so kann der Leser die Entwicklung der Serie in Deutschland adäquat mitverfolgen. Vor dem Originaltitel ist die Nummer nach der Produktionsreihenfolge angegeben.